Google droht Zwangsauflösung: US-Regierung verklagt weltweit größte Suchmaschine
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat Google verklagt, den Vorwurf erhebend, dass das Unternehmen beträchtliche Milliardenbeträge zahlt, um in den Suchergebnissen vor allen anderen Suchmaschinen an erster Stelle zu erscheinen. In dem am Dienstag gestarteten Prozess wirft das Justizministerium Google vor, seine dominierende Position durch gezielte Ausschaltung von Wettbewerbern zu wahren.
Bereits im Jahr 2003 warnte der Google-Ökonom Hal Varian die Unternehmensleitung vor Microsofts Plänen, die Websuche in das Windows-Betriebssystem zu integrieren, da dies eine ernsthafte Bedrohung darstellen würde. Das US-Justizministerium lud Hal Varian als Zeugen vor und behauptete, dass Google, im Besitz von Alphabet, ein Monopol in der Online-Suche aufrechterhält. Google würde jährlich 10 Milliarden Dollar an Technologie-Rivalen, Smartphone-Hersteller und Mobilfunkanbieter zahlen, um als Standardanwendung auf Mobiltelefonen und Webbrowsern installiert zu werden. Google verteidigt sich hingegen damit, dass es aufgrund seiner Beliebtheit als das am weitesten verbreitete Suchwerkzeug bei Verbrauchern genutzt werde und nicht, weil es an Wettbewerb mangle. Der erste Teil des Kartellverfahrens wird voraussichtlich etwa 10 Wochen dauern.
Falls der US-Bezirksrichter zu dem Schluss kommt, dass es sich um ein unrechtmäßiges Monopol handelt, könnte Alphabet in einem zweiten Verfahren gezwungen werden, die Suchfunktion von anderen Produkten wie Android und Google Maps zu trennen. Dies wäre die größte Zwangsauflösung eines US-Unternehmens seit 1984.